Tiefere Profitabilität, jedoch innerhalb des mittelfristigen Zielbandes - positive Signale aus strategischen Wachstumsinitiativen.
Schlüsselzahlen*
Das erste Halbjahr zeichnete für HUBER+SUHNER ein gemischtes Bild: Einer markanten Zunahme des Umsatzes stand - im Vergleich mit der sehr starken Vorjahresperiode - eine etwas tiefere Profitabilität gegenüber. Der Auftragseingang wuchs stark auf CHF 425.1 Mio. (+9.5 %), der Umsatz erhöhte sich ebenfalls dynamisch auf CHF 410.7 Mio. (+7.7 %). Bereinigt um Währungs- und Kupfereinfluss (+0.3 %) sowie Portfolioeffekte (+2.2 %) betrug das Umsatzwachstum 5.2 %.
Der EBIT ging aufgrund von Investitionen in die Zukunft, Kosten im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus dem europäischen Build-to-print-Bahnkabelsystemgeschäft und einem ungünstigen Produktemix auf CHF 32.8 Mio. zurück (−21.8 %). Mit einer EBIT-Marge von 8.0 % (VJ 11.0 %) wurde das mittelfristige Zielband von 8-10 % knapp erreicht. Der Konzerngewinn lag mit CHF 23.9 Mio. (VJ CHF 33.0 Mio.) um 27.5 % unter dem Wert der Vorjahresperiode, die Umsatzgewinnrate betrug 5.8 %.
Der Umsatz wuchs in allen drei Hauptregionen, am dynamischsten in der Region APAC (+18 %), die bereits 39 % des Gruppenumsatzes ausmachte. Entschieden vorangetrieben wurden Investitionen in neue Wachstumsfelder.
Kommunikation und Industrie wuchsen deutlich, Transport mit Rückgang
Der Markt Kommunikation trug erneut am stärksten zur positiven Umsatzentwicklung bei. Das Wachstum von 14.7 % war massgeblich durch Kundenprojekte mit grossen Kommunikationsausrüstern in Asien getrieben, unterstützt von einem markanten Zuwachs im Segment Rechenzentren. Im Markt Transport (-4.2 %) konnte der Umsatzanstieg des Automobilbereichs den Rückgang im Bahngeschäft nur teilweise aufwiegen. In allen industriellen Hightech-Nischen stiegen die Umsätze und sorgten für ein Wachstum im Industriemarkt von 6.7 %.
Hochfrequenz blieb auf Wachstumspfad und hielt EBIT-Marge hoch
Mit einem Anstieg des Auftragseingangs um 8.9 % auf CHF 123.1 Mio. und des Umsatzes um 7.0 % auf CHF 118.1 Mio. entwickelte sich der Geschäftsbereich Hochfrequenz stark. Es resultierte eine hohe EBIT-Marge von 13.1 % bzw. ein EBIT von CHF 15.5 Mio. Dazu trugen die Marktsegmente
Luft-, Raumfahrt und Wehrtechnik sowie Mess- und Prüftechnik bei. Die zunehmende Ausrüstung von Bahnen mit Bord-WLAN wirkte sich ebenfalls positiv aus.
Fiberoptik-Umsatz nochmals höher - verstärkter Margendruck
Auch im ersten Halbjahr 2017 wuchs in der Fiberoptik der Umsatz sehr dynamisch und erreichte CHF 186.4 Mio. (+18.2 %). Der Auftragseingang nahm um 6.7 % auf CHF 181.7 Mio. zu. Dazu trug der beständige Ausbau der Mobilfunknetze auf den 4G/LTE-Standard in preissensitiven Schwellenländern bei. Positiv entwickelte sich auch das Geschäft im Segment Rechenzentren, wo weiterhin erhebliches Wachstumspotenzial zu erwarten ist und entsprechend investiert wurde. Der Preisdruck auf Grossprojekten im Kommunikationsmarkt reduzierte die Margen. Der EBIT ging zurück auf CHF 16.2 Mio. (-28.1 %), die EBIT-Marge auf 8.7 %.
Niederfrequenz knapp in der Gewinnzone - positive Signale auf der Auftragsseite
Die Umsatzentwicklung des Geschäftsbereichs Niederfrequenz blieb mit CHF 106.2 Mio. (-6.2 %) hinter dem Wert der Vorjahresperiode zurück, was aufgrund des tiefen Auftragseingangs im zweiten Halbjahr 2016 absehbar war. Der EBIT betrug CHF 0.5 Mio., die EBIT-Marge somit 0.4 %. Der Auftragseingang lag mit CHF 120.3 Mio. um 14.4 % über dem Wert der Vorjahresperiode. Diese positive Entwicklung war einem wiedererstarkten Bahnmarkt in Asien zu verdanken. Für die nach wie vor ungenügende Profitabilität in diesem Geschäftsbereich war das schwierige Kabelsystemgeschäft mit europäischen Bahnkunden verantwortlich. Im ersten Halbjahr eingeleitete Massnahmen belasteten das Ergebnis, werden ihre positive Wirkung jedoch im zweiten Halbjahr entfalten. Die Vorinvestitionen im Markt Automotive begannen sich vorteilhaft auszuwirken, z. B. mit Zulassungen von Herstellern von Elektrofahrzeugen im Bereich der Hochvoltsysteme.
Ausblick
Im Vergleich zum sehr dynamischen ersten Halbjahr, dem insbesondere das Kundenprojekt zum Ausbau des Mobilfunknetzes in Indien aussergewöhnlichen Schub verlieh, ist für das zweite Halbjahr von einem etwas geringeren Geschäftsvolumen auszugehen. Deshalb rechnet HUBER+SUHNER – bei vergleichbarer Währungssituation – für 2017 mit einem Umsatzwachstum von rund 5 % gegenüber Vorjahr. Die EBIT-Marge dürfte sich in der unteren Hälfte des mittelfristigen Zielbandes von 8-10 % bewegen.
* Die Erstellung der Konzernrechnung erfolgt seit Anfang 2017 in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER. Die Vorperioden wurden zwecks Vergleichbarkeit der Darstellung der laufenden Geschäftsperiode entsprechend angepasst.