POLATIS®-Netzwerk-Architekten erläutern die Vorzüge der Implementierung von Optical Circuit Switches in die Spine-Ebene, das Rückgrat konventioneller Rechenzentren.
Im heutigen digitalen Zeitalter sind Rechenzentren das Rückgrat der globalen Konnektivität. Sie machen alles möglich, von Cloud-Computing bis hin zu KI-getriebenen Anwendungen. Angesichts steigender Datenvolumina und einer zunehmenden Verbreitung latenzkritischer Dienste stossen traditionelle Rechenzentrumsarchitekturen an ihre Grenzen. Mit Optical Circuit Switches (OCS) zeichnet sich hier eine wegweisende Lösung ab - vor allem in der zentralen Spine-Ebene von Rechenzentrumsnetzwerken. Dieser Blog behandelt die entscheidenden Argumente für die Ablösung konventioneller Optical Electrical Optical (OEO) Switches durch Optical Circuit Switches (OCS).
Die Spine-Leaf-Architektur verstehen
Moderne Rechenzentren verwenden in der Regel eine Spine-Leaf-Architektur, die aus den folgenden Komponenten besteht:
Leaf-Switches: direkte Verbindungen mit Servern und Netzwerkgeräten.
Spine-Switches: Diese fungieren als deren Rückgrat, indem sie alle Leaf-Switches untereinander verbinden.
Dieses Design unterstützt die Übertragung hoher Datenraten und Skalierbarkeit. Mit der traditionellen Verwendung von OEO-Switches in beiden Ebenen gehen jedoch Einschränkungen einher, die angesichts eines exponentiell wachsenden Datenverkehrs durch KI, ML und Echtzeitanalysen zunehmend problematisch werden.
Die Engpässe von OEO-Switches
OEO-Switches wandeln optische Signale zunächst in elektrische Signale um, um sie zu verarbeiten, und dann wieder in optische, um sie zu übertragen. Das kann zwar durchaus effektiv sein, stellt jedoch nun bei anspruchsvollen Anwendungen gleich mehrere Herausforderungen dar:
Beschränkungen der Bandbreite: OEO-Switches sind durch feste Übertragungsgeschwindigkeiten eingeschränkt. Ein Upgrade zur Unterstützung höherer Datenraten erfordert häufig den Austausch der Hardware, was kostspielig und störend ist.
Hoher Energieverbrauch: Der Signalumwandlungsprozess verbraucht viel Energie, was die Betriebskosten erhöht und die Umweltbelastung steigert.
Probleme mit Latenzzeiten: Durch die Neutaktung von Signalen kommt es zu Verzögerungen, was OEO-Switches für latenzkritische Anwendungen ungeeignet macht.
Einschränkungen bei der Skalierbarkeit: Mit dem Wachstum von Rechenzentren werden immer mehr Ports und ein immer höherer Durchsatz erforderlich, was die OEO-Infrastruktur belastet und komplexe Upgrades erforderlich macht.
Der Einstieg in Optical Circuit Switches (OCS)
OCS bedeutet hier insofern einen Paradigmenwechsel, als optische Signale direkt weitergeleitet werden und somit keinerlei Umwandlung mehr erforderlich ist. Dieser Ansatz eröffnet gleich mehrere Vorteile:
Unabhängigkeit von der Datenrate: OCS können mehrere Datenraten verarbeiten. Diese sind dadurch zukunftssicher und können an sich verändernde Übertragungsformate angepasst werden.
Hohe Bandbreitenkapazität: OCS unterstützen die Übertragung grosser Datenmengen ohne Überlastung.
Energieeffizient: Durch den Wegfall der elektrischen Umwandlung reduzieren die OCS sowohl den Energieverbrauch als auch den Kühlbedarf drastisch.
Nahezu keine Latenz: Direktes optisches Routing sorgt für minimale Zeitverzögerung.
Skalierbarkeit: OCS-Architekturen können Tausende von Glasfaser-Endpunkten unterstützen und ermöglichen so eine nahtlose Erweiterung.
Die Transformation des Spine-Layers
Durch den Umstieg von OEO-Switches auf OCS in der Spine-Ebene können Rechenzentren:
Den Datenverkehr mit Hilfe von prädiktiven Analysen und Software Defined Networking (SDN) optimieren.
Statistisches Demuxing minimieren, vor allem bei intelligent gestalteten Aggregationsblöcken.
Die fein abgestufte Paketvermittlung an Top-of-Rack-Switches (ToR) und aggregationsblöcke delegieren, während die Spine-Ebene grosse aggregierte Datenströme effizient verarbeitet.
Die Rolle von SDN und Orchestrierung
Um die Vorteile von OCS voll ausschöpfen zu können, ist eine Integration mit einem hochentwickelten SDN/Orchestrator unerlässlich. Dies ermöglicht:
Dynamisches Pfadmanagement: Echtzeit-Zuweisung optischer Pfade auf Grundlage der Anforderungen an die Datenübertragung.
Automatisierte Bereitstellung: Reduzierung manueller Konfigurationen und Fehler.
Fortgeschrittene Datenübertragungstechnik: Lastenausgleich und Vermeidung von Engpässen.
Skalierbarkeit und Flexibilität: Anpassung an veränderte Netzbedingungen und künftiges Wachstum.
Auswirkungen in der Praxis: Leistung, Kosten und Nachhaltigkeit
Die Einführung von OCS in der Spine-Ebene bietet spürbare Vorteile:
verbesserte Netzwerkleistung: Schnelle Datenübertragung und responsive Anwendungen sind wesentliche Faktoren bei anspruchsvollen Workloads wie Big-Data-Analysen und KI-Modelltraining.
Kosteneinsparungen: Der geringere Energieverbrauch und der reduzierte Kühlbedarf führen zu erheblichen Einsparungen im Betrieb.
verbesserte Nachhaltigkeit: Eine energieeffiziente Infrastruktur passt perfekt zu umweltfreundlichen Initiativen und verringert den CO2-Fussabdruck.
vereinfachtes Netzwerkmanagement: Weniger Komplexität bedeutet weniger Ausfallzeiten und weniger Fehler.
Zukunftssicherheit: OCS kann sich ohne Hardware-Änderungen an neue Protokolle und Übertragungsgeschwindigkeiten anpassen.
Fazit: Eine strategische Neuorientierung für die Zukunft
Der Umstieg von OEO auf OCS in den Spine-Ebenen von Rechenzentren ist nicht nur ein technologisches Upgrade, sondern ein strategischer Schritt in Richtung einer höheren Agilität, Effizienz und Nachhaltigkeit. Durch die Integration einer fortschrittlichen SDN-Orchestrierung können Rechenzentren den Datenverkehr dynamisch verwalten, mühelos skalieren und die Anforderungen der digitalen Landschaft von morgen erfüllen.
Die POLATIS® OCS von HUBER+SUHNER bilden eine robuste, skalierbare und zukunftssichere Grundlage für diese Transformation.
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